Frauen: Dem Meister getrotzt – und eine 23:14-Führung verspielt


14.03.2015
TG Rüsselsheim – Wacker 3:1 (21:25, 25:18, 25:19, 25:23)

„Zum Abschluss nochmal ein schönes Spiel zeigen – und uns vom Meister nicht „abschlachten“ lassen“, war die Zielsetzung vor dem Saisonabschuss in Rüsselsheim. Und das gelang uns in – leider nur – fast jeder Beziehung. „Es war, was Abwehr und Angriff anging, über dreieinhalb Sätze unsere beste Saisonleistung“, lobte Trainer theo. „Leider haben wir uns nicht selbst belohnt. Aber wir haben die Saison mit einem guten Gefühl abgeschlossen und viel Selbstvertrauen für die Zukunft gewonnen.“

Edith war wieder dabei, aber es fehlten Britta, Chris und Gabi. Theo verlautete, er lasse in jedem Satz rotieren, damit jede Spielerin in etwa gleiche Spielanteile bekommt. Rüsselsheim begann zwar nicht mit seiner Stamm-Sechs, aber als der TG-Trainer merkte, dass es für ihn kein Spaziergang werden wird, wechselte er drei Stammspielerinnen ein. Vergeblich, denn wir hatten einen sehr guten Lauf im ersten Satz. Bei einer 6:4-Führung lernten wir erstmals Rüsselsheims Aufschlagstärke kennen und lagen 6:12 zurück. Aber – wer sonst? – Ari konterte mit ihrer Serie vom 10:14 zum 16:14. Plötzlich brachten wir alles zurück, unsere Abwehr stand – wie früher – wie eine Gummiwand, und die Rüsselsheimer Spielerinnen waren sichtlich verunsichert, weil sie keine Lücken fanden. Edith legte eine gute Serie nach zum 22:17, und nach einer kleinen Aufholjagd zum 21:24 machte Sabine an der Angabe den Sack zu – 25:21!
Theo rotierte dennoch und brachte nun Andrea und Gerdi. Dani und Ari am Aufschlag bescherten uns wieder eine 5:2-Führung. Zumal Gerdi mit ihrem Block die TG-Angreiferinnen vor Rätsel stellte. Die neuerliche 12:7-Führung erstaunte uns selbst. Leider genügten Rüsselsheim beim Stand von 16:14 für uns zwei Aufschlagserien, um uns den Satz noch 18:25 abzuknöpfen.
Andrea passte nun wegen starker Kopfschmerzen, so blieb nur noch eine Wechselmöglichkeit. Aber auch der dritte Satz war umkämpft mit wechselnden Führungen bis zum 15:15. Dann erspielte sich Rüsselsheim fünf Punkte in Serie und verteidigte diesen Vorsprung bis zum Satzende (25:19). Eine einzige Rotation, bei der es nicht lief – und sowas kostet dann den Satz.
Schön und schlimm verlief der vierte Durchgang. Unbeeindruckt boten wir – ohne Übertreibung – Spitzenvolleyball (für diese Liga). Wieder lief es in Abwehr und Angriff super, so dass die TGR bei 7:13 ihre Top-Angreiferin einwechselte. Aber die war es nicht, die uns den Zahn zog. Mit super Spielzügen erarbeiteten wir uns eine „sichere“ 23:14-Führung. Rüsselsheims Trainer plante bereits für den Tiebreak. Aber eine Spielerin, die zuvor fast alle Angaben ins Netz oder Aus gekloppt hatte, zog uns den Zahn. Mal eine Annahme versemmelt. Dann mal einen Ball verstellt. Dann mal einen Ball ins Aus gekloppt. Fakt war, dass wir keinen Ball mehr beim Gegner auf den Boden bekamen. Die Luft war von einer Sekunde auf die andere raus. Zwei Auszeiten (18:14, 22:18) brachten ebenso wenig wie Ein- und Rückwechsel von Sabine und Inge. Rüsselsheims Libera fischte plötzlich alle Bälle. Und die Angaben kamen lang, kurz, variabel – als hätte die Spielerin in der Satzpause einen Kurz-Lehrgang absolviert. So stand ein blöder, unnötiger Satzverlust, der andererseits unsere stolze Leistung auch nicht mehr schmälerte. Die Mädels liefen alle auf dem Zahnfleisch…
Und Theo dankte (mit Sekt) dafür, dass er nicht zu spät mit Ingrid in den Kurz-Urlaub fahren konnte. Immerhin war es schon 19 Uhr…

Es spielten: Inge Baierlein (2 Sätze – 1 E/A), Ari Campolattano (4), Sabine Cölsch (2 – 1 E – 1 A/E), Danielle Grigoteit-Pippardt (3), Christiane Hahn (Libera), Gerdi Kopp (3), Kerstin Kremeier-Falk (3 – 1 A), Andrea Schiller (1), Edith Thissen (4)