Frauen: Mit Hängen und Würgen wenigstens zu zwei Punkten


Wacker – TV Dreieichenhain 1:3 (25:18, 19:25, 14:25, 15:25)
Wacker – TSV Trebur 3:2 (22:25, 27:25, 25:16, 18:25, 15:10)

Alle 13 Spielerinnen da! Erstmals in meiner Trainertätigkeit stand ich vor dem Luxus-Problem, eine Spielerin aus dem Kader aussortieren zu müssen. Diese „unangenehme“ Situation schien sich auch auf das Leistungsvermögen der Mannschaft auszuwirken. Am Ende konnten wir froh sein, nicht beide Spiele verloren zu haben, denn gegen Trebur reichte es mit Hängen und Würgen noch zu einem 3:2-Sieg.
Chris war zum ersten Spiel zu Hause geblieben, und wir starteten erhofft furios. Ari bescherte uns schnell eine 6:1-Führung. Mit konsequentem Angriffsspiel und guten Blocks gegen die starken TVD-Angreiferinnen hatten wir den ersten Satz schnell für uns entschieden. Der Schwung hielt auch in Satz an, als Inge an der Angabe für einen 5:0-Vorswprung sorgte. Nun aber kam der TVD, der (erfolgreich) umgestellt hatte. Selten habe ich unser Team so schnell abbauen und konsequent schlecht spielen sehen. Unsere bislang in der Liga gepriesene Abwehr funktionierte überhaupt nicht mehr. Dreieichenhain bot aber auch eine bärenstarke Leistung und steigerte sich vor allem (unerwartet, Axel!) in der Abwehr sensationell. Kümmerliche 41 Punkte machten wir in diesem Spiel noch.
Nun flossen sogar Tränen, und ich musste Kerstin beknien, als Libera weiterzuspielen. Sie steigerte sich dann auch im zweiten Spiel um einiges. Andrea erklärte ich bereit, auf ihren Einsatz zu verzichten.
Ohne dass wir aber gegen Trebur viel besser wurden. Unglaubliche, nicht mehr für möglich gehaltene Fehler und Missverständnisse häuften sich. Was nicht daran lag, dass Ari erstmals in dieser Saison auf der Bank saß und Yvonne zuspielte. Wir wägten uns nach einer schnellen 6:0-Führung in Sicherheit. Trebur kam mit seinen Angriffen gegen uns nicht durch und änderte seine Taktik. Sie griffen nur noch aus dem Rückraum, maximal von der Dreimeter-Linie an, und wenn der Ball ans Netz gestellt wurde, wurde gelobt. Damit kamen wir überhaupt nicht zurecht, weil unsere Annahme an diesem Tag eine Katastrophe war, ebenso wie die Nahsicherung. Wenn fünf Annahmen an die Wand gehen und fünf Lobs vor die Füße fallen, erlahmt das Selbstbewusstsein. Zumal dadurch auch kein Angriffsspiel mehr zustande kam. Ari und Dani kamen ins Spiel – nutzte nichts. Viele Bälle wurden nur noch übers Netz gebaggert oder gepritscht. Und damit war uns selbst das Schlusslicht überlegen. Also verloren wir den Satz nach einer 14:8-Führung über 14:17 (!), 19:17 (!!), 19:22, 22:22 (!!!) noch – konsequenterweise – 22:25. Auf Licht folgt Schatten, wie man sieht.
Aber manchmal auch umgekehrt- zu unserem Glück! Es sah nach einem bitteren 0:2-Satzrückstand aus. 9:13 und 10:18 (!) lagen wir zurück. Zwei Angabenserien von Chris und Dani erbrachten den 20:20-Ausgleich. Nun ging es Punkt für Punkt weiter bis zum 22:24 und 24:25. Erstaunlicherweise (und das ist wirklich eine unserer Stärken in dieser Saison) rissen wir uns aus den eigenen Haaren (die der Trainer verlor) aus dem Schlamassel. Edith blieb an der Angabe nervenstark und besorgte die Punkte zum 27:25-Satzgewinn.
Nun hatten wir den Rhythmus gefunden und fegten den Gegner 25:16 vom Feld.
Hier machte Theo einen Fehler und änderte das Team im vierten Satz. Prompt war der Rhythmus wieder weg… Eine unglaublich schlechte Vorstellung beim 18:25!
Mit der Standardbesetzung sollte es im Tiebreak besser werden. Aber weit gefehlt. Die Mängel in allen Bereichen gingen weiter. Theo griff zum (fast) letzten Mittel (nein: nicht erschießen!): Sabine kam bei 2:7 für Gabi. Somit wurden die Seiten „nur“ bei 3:8 gewechselt. Und dann kam Yvonne an die Angabe. Wir wissen, dass unsere „Kaffeetante“ schon mal ganz schön biestig werden kann, wird so ein Mist gespielt. Also mache ich es lieber (mal wieder) alleine!!! Angaben kurz, Angabe lang, Angabe links ins Eck, Angabe rechts ins Eck – und was Trebur zurückbrachte, fischten Dani, Edith und vor allem Sabine am Netz weg! So wurde aus dem 3:8 ein 12:8! Jede Mannschaft machte nun in ihrem Sideout-Spiel einen Punkt, was nach Adam Riese ein 15:10 für uns ergab!
Fazit: Gejubelt haben wir nicht. Aber zwei Punkte sind im Abstiegskampf besser als nichts. Und beim Italiener war die Stimmung dann wieder bestens – auch bei Kerstin!

Es spielten: Inge Baierlein (in 5 Sätzen eingesetzt), Ari Campolattano (9), Sabine Cölsch (5), Gabi Czermin (4), Danielle Grigoteit-Pippardt (9), Christiane Hahn (4), Gerdi Kopp (5), Kerstin Kremeier-Falk (Libera), Yvonne Parisi (9), Christina Plaka (3), Britta Rudolph (5), Andrea Schiller (1), Edith Thissen (7)
theo